Mit Elektrobussen gemeinsam ein Zeichen für den Klimaschutz in Mecklenburg-Vorpommern setzen – dazu haben die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP) und die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) eine Kooperation vereinbart. Bis Ende 2022 sollen 47 batteriebetriebene Niederflurbusse beschafft und die Ladeinfrastruktur auf den Betriebshöfen installiert werden: 45 Elektrobusse sind für die VLP vorgesehen, zwei für die RSAG.
Die Investitionssumme des Projektes beläuft sich seitens der kreiseigenen VLP auf 34 Mio. Euro, davon 17 Mio. Euro vom Bundesumweltministerium für die Busse und 1,8 Mio. Euro vom Land Mecklenburg-Vorpommern für den Netzanschluss der VLP-Betriebsstellen. Im Projekt sollen Elektrobusse beschafft werden, die vollständig batterieelektrisch betrieben werden. Der zur Ladung notwendige Strom soll zu 100 Prozent aus regenerativer Energieerzeugung stammen. Damit werden die Treibhausgasemissionen im Betrieb der Busse auf null und die Luftschadstoff- und Lärmemissionen signifikant reduziert.
„Die Kooperation zwischen unserer Verkehrsgesellschaft und der Rostocker Straßenbahn AG begrüße ich außerordentlich“, sagt Landrat Stefan Sternberg. „Dass wir im Verbund den Zuschlag für 47 E-Busse erhalten haben, ist wirklich herausragend. So geht wirksamer Klimaschutz. In unserem Kreisentwicklungskonzept ist Klimaschutz ein wesentliches Ziel. Besonders durch Förderung der Elektromobilität wollen wir bis zum Jahr 2030 den Ausstoß an CO2 im Landkreis um mehr als die Hälfte zu reduzieren.“
Auch VLP-Geschäftsführer Stefan Lösel ist elektrisiert von der Umstellung der Antriebstechnologie: „Wir beschreiten mit dem Netzanschluss unserer Betriebsstellen einen konsequenten Weg hin zu einem treibhausgasneutralen Betrieb des ÖPNV. Wir werden nachweisen, dass Elektrobusse in der Fläche ebenso sinnvoll eingesetzt werden können, wie im Stadtverkehr.“
Die Besonderheiten des Schülerlinienverkehrs der VLP mit geteilten Diensten und Dienstunterbrechungen am späten Vormittag, also einem Zeitraum mit großem Dargebot an erneuerbaren Energien, macht eine Sektorenkopplung von ÖPNV und Energiewirtschaft besonders sinnvoll. Gleiches gilt für das Überangebot an erneuerbaren Energien am Wochenende und in den Sommerferien, wo große Teile des Busbestandes nicht im Verkehr sind und als Batteriespeicher einer zweiten Bestimmung zugeführt werden können.
Im Vergabeverfahren der VLP gingen acht Bewerbungen von Busherstellern ein, wobei es sich um ein internationales Bewerberfeld handelte. Den Zuschlag erhielt der Mercedes-Benz eCITARO. Dieser Bustyp fährt mit modernsten Feststoffbatterien auf der Basis von Lithium-Eisenphosphat, die ohne Nickel, Mangan und Kobalt auskommen. Er verfügt über radnabennahe Elektromotoren und heizt und kühlt mit einer elektrischen CO2-Wärmepumpe. Die 400.000 Kilometer garantierte Mindestreichweite, auch bei winterlichen Extrembedingungen von minus 15°C, liegt bei 200 Kilometern.
Mehr Informationen unter https://www.wir-fahren-elektrisch.de/